ESV Jahn 1871 Treysa und TSV Eintracht Stadtallendorf kooperieren beim Judo
Die Sportart Judo konnte beim ESV Jahn Treysa einige Jahre nicht angeboten werden, da Judo-Trainer und Abteilungsstrukturen nicht mehr vorhanden waren.
Für kleine Vereine in ländlichen Regionen ist es aber nahezu unmöglich, aus eigener Kraft die notwendigen Strukturen für den Judosport aufzubauen.
Neben den eigentlichen Trainingseinheiten fallen zahlreiche Zusatzaufgaben an, wie Gürtelprüfungen, Verwaltung digitaler Judo-Pässe und Wettkampflizenzen, Organisation von Fahrten zu Wettkämpfen und Lehrgängen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Vereinsfeiern. Dafür braucht es ein engagiertes Team qualifizierter Personen und ein funktionierendes Abteilungsgefüge.
Ende letzten Jahres wiederum machten sich die Judo-Trainer des TSV Eintracht Stadtallendorf Gedanken, wie man auf die rückläufigen Mitgliederzahlen im Kinder- und Jugendbereich reagieren kann.
Aus diesem Grund entstand die Idee, die bestehenden Strukturen der Judo-Abteilung des TSV Stadtallendorf auch für den ESV Treysa zu nutzen. Unter anderem stellt der TSV Stadtallendorf dem ESV Treysa einen Trainer zur Verfügung, der das Kindertraining in Treysa übernimmt. Daraus ergibt sich eine Win-Win-Situation für beide Vereine: Der ESV kann vor Ort wieder Judo als Breitensport anbieten, während ambitionierte Sportler*innen durch eine zusätzliche Mitgliedschaft im TSV erweiterte Möglichkeiten erhalten.
Das Angebot ist modular aufgebaut. Jeder Judoka (Judo-Sportler*in) hat volle Kostentransparenz und kann entsprechend der eigenen Ambitionen Intensität, Fortschritt und Kosten selbst bestimmen. Vom kostenlosen, versicherten Probetraining über die erste Mitgliedschaft im ESV bis hin zu höheren Gürtelgraden durch die zusätzliche Mitgliedschaft im TSV – jede und jeder kann individuell entscheiden, wie weit sie oder er den Judosport ausüben möchte.
Durch die TSV-Mitgliedschaft eröffnen sich für die ESV-Judoka weitere Möglichkeiten, wie die Teilnahme an bis zu drei Trainingstagen pro Woche in Stadtallendorf, inklusive der Leistungsgruppe des TSV bis hin zu den beliebten Trainings bei den Freunden vom SF Blau-Gelb Marburg. Selbst die Mitgliedschaft in zwei gemeinnützigen Vereinen bedeutet im Vergleich zu kommerziellen Kampfsportschulen eine deutlich geringere finanzielle Belastung für Familien.
„Wir bieten Judo als olympische Sportart nach den Regeln der International Judo Federation an. Dabei stehen nicht nur Technik und Wettkampf im Mittelpunkt, sondern auch die traditionellen Werte des Judo, wie Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Respekt, Bescheidenheit, Wertschätzung, Mut, Selbstbeherrschung und Freundschaft“, erklärt Trainer Roland Fietz.
Weitere Informationen finden Interessierte auf den Homepages der Vereine sowie beim Hessischen Judo-Verband und dem Deutschen Judo-Bund.
Seit Juni 2025 besteht das Angebot in Treysa. Mittlerweile nehmen bis zu 20 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren daran teil, und die Zahl der Interessenten steigt stetig. Mit einer Gürtelprüfung am 26. November konnte bereits ein erster Erfolg gefeiert werden.
Bild: Die Prüflinge in Treysa (von links vorn) Jonathan Althaus, Taha Kurnatz, Benedikt Hempler, Mira Kachan, Mirra Euler, Tim Felix Hoos, Ole Neubert. Darüber: Carlos Ascher-Todt, Alexander Vollmer. Dritte Reihe: Patrick Vollmer, Henry Ascher-Todt, Lukas Dippel sowie (von links hinten) Trainer Roland Fietz, Gerd Fenner (Verwaltungsrat ESV Treysa), Oliver Hintz (Prüfungsbeauftragter TSV Stadtallendorf) und Mark Schletter (Co-Trainer).
